Das Unerhörte hören – die Erfahrung innerer Geführtheit vom 16. – 18. Oktober 2020
In Verbindung zu unserem tiefsten Inneren zu sein, zu empfinden, gefühlt zu werden, uns wirklich und lebendig zu fühlen und in Beziehungen Intimität zu erleben sind essentielle und existentielle Bedürfnisse eines jeden Menschen. Oft ist diese Verbindung unterbrochen, sei es durch familiensystemische Muster, Schicksale, traumatische Erlebnisse, Beziehungsprobleme, körperliche Themen oder spirituelle Krisen. Traditionelle Aufstellungen sind auf dem Weg, einen neuen Zugang zu sich und seiner Lebensgeschichte zu finden ein wirksames Mittel, stossen jedoch bei traumatischen Erfahrungen an Grenzen. SystemstellerInnen sollten meines Erachtens auf Körperreaktionen und Verhaltensweisen aus traumatischem Hintergrund sensibilisiert sein, um eine Retraumatisierung oder eine Verstärkung von Dissoziation zu vermeiden. Dies erfordert solides Grundlagenwissen sowohl über systemische Zusammenhänge als auch über Trauma und Traumafolgesymptome. Die Bereitschaft der Begleitenden zu Introspektion, also die auf die eigenen psychischen und physischen Vorgänge gerichtete Beobachtung und zu persönlicher Entwicklung und sind wichtige Grundvoraussetzung Durch die Beziehungen im Familiensystem sind wir gebunden an das persönliche und das kollektive Gewissen, das die Zugehörigkeit zum System festigt und dafür sorgt, dass kein Ereignis vergessen geht. Ein wichtiges Element ist die Ordnung in einem Familiensystem, die sich dadurch begründet, wer früher und wer später kam. Die Eltern geben das Leben, das sie von ihren Eltern bekommen haben, die Kinder nehmen das Leben als ein Gut, das sie später an ihre Kinder weitergeben. Durch die Bewusstwerdung dieses Lebensflusses erwächst die Zustimmung zum Leben, zum Schicksal, zu den Möglichleiten und Grenzen des eigenen Lebens. Ein Ja-sagen zu diesem Fluss des Lebens und zu dem was ist und die Kraft der Liebe bringen Einklang und Frieden. Die Kenntnis der Ordnungen und Gesetze in Familien ist eine Bereicherung für viele Therapieformen. Weiterentwicklungen Längst haben sich die Aufstellungen weiterentwickelt. Anstehende Entscheidungen, Jobwechsel, Trennungen usw. können als Themen aufgenommen werden. Auch die innere Dynamik, dargestellt durch verschiedene Ich-Anteile, sind wesentliche Inhalte von Aufstellungen. Systemische Aufstellungen sind aber auch ein wirksames Instrument für supervisorische Themen. Eine systemische Aufstellung spiegelt das Unbewusste. Vergessenes, Verdrängtes, Tabuisiertes wird sichtbar. Der Aufstellungsleiter stellt sich in den Dienst eines grossen Ganzen, von dem er sich absichtlos führen lässt. In dem dadurch sich öffnenden Raum von Hingabe und Demut entsteht eine Bewegung, die Vorstellungen von ‚gut’ und ‚böse’ auflöst, Tore zu einer tiefen Ebene des Mitgefühls und des Verstehens öffnet und die Erfahrung von bedingungsloser Liebe und Wesentlichem ermöglicht. Die dadurch neu entstehenden Aufstellungsbilder, wenn nötig begleitet von heilsamen, lösenden Sätzen, wirken befreiend und ermutigen, alte Verhaltensstrukturen aufzulösen und einen ganz eigenen Weg zu finden, sich aus dem Familiensystem ‚hinauszubewegen’. Auch Stellvertreter können in jeder übernommenen Rolle viel profitieren. Denn die gewählten Rollen haben stets eine Verbindung zum eigenen Leben und somit eine innere Resonanz. Die Ausbildung gliedert sich in zwei Teile. Jeder Teil beinhaltet 5 Level à 3 Tage. Die Einheiten können nicht einzeln besucht werden. Teil 1: Level 1 – 5 In den ersten 5 Level geht es um das Aneignen von Grundwissen zu systemischen Zusammenhängen, Aufstellungen, Trauma und Traumafolgesymptomen. Die Körperwahrnehmung wird sensibilisiert und durch gezielte Übungen geschult. Die Reflexion des eigenen Familiensystems sind hier ein wesentlicher Teil. Teil 2: Level 6 – 10 Im zweiten Teil werden die theoretischen Grundlagen vertieft und das Wissen durch Fachliteratur erweitert. Das Üben von eigenen Aufstellungen erhält viel Raum. Eigenwahrnehmung, Selbstressourcierung und persönliche Erfahrung sind auch in diesem Teil zentral. Der Abschluss der Ausbildung beinhaltet eine schriftliche Arbeit zu einem individuell zu bestimmenden Thema, eine schriftliche und eine mündliche Prüfungseinheit. Anmeldung für Level 1 | 26.-28. März 2021 (keine Verpflichtung für den ganzen Lehrgang) Die Ausbildung zum Systemstellen basiert auf den Grundlagen von Bert Hellinger und der Weiterentwicklung von Heinz Schmid (Zentrum für systemische Lösungen). Der ergänzende Zusatz in körperbasierter Traumalösung basiert auf den Erkenntnissen von Peter A. Levine sowie von Johannes B. Schmidt u.a. Die systemische Aufstellung kombiniert mit körperbasierter Traumalösung kann in jede begleitende Form, z.B. Psychotherapie, (Schul)sozialarbeit, Medizin, Seelsorge, Supervision, Körpertherapie, aber auch im (heil) pädagogischen Bereich integriert werden. Die Kenntnisse von systemischem wie auch Trauma-spezifischem Wissen vertieft das Verständnis menschlichen Seins und erweitert den therapeutischen Horizont. Die Wirksamkeit eigener Selbstressourcierung und Selbstregulierung, die Erfahrung von Achtsamkeit und Langsamkeit und die Fähigkeit zu körperbezogener Wahrnehmung ermutigen, als Begleitende authentische Begegnungen mit den Klienten einzugehen und tiefer und nachhaltiger zu wirken. Der Lehrgang eignet sich auch für SystemstellerInnen, die ihre Aufstellungsarbeit ergänzen und vertiefen möchten. Barbara Elisa Brantschen (CH) Das Familienstellen basiert auf der Einsicht, dass eine Familie ein System darstellt. Bert Hellinger, der Begründer dieser Methode, hat durch jahrelange therapeutische Erfahrung herausgefunden, dass viele Probleme nicht nur mit den Botschaften der Eltern zu erklären sind, sondern auf Ereignisse im Familiensystem zurückgehen, die zum Teil Generationen zurückliegen. Die ganze Familie ist, oft ohne es zu wissen, miteinander verbunden. In dieser Verbundenheit herrschen eigene Ordnungen und Gesetze: Schicksale wiederholen sich, Schlimmes wird von Kindern wieder aufgenommen und nachgelebt, früh Verstorbene werden durch Nachgeborene vertreten. Kinder bleiben den Eltern ein Leben lang treu, übernehmen deren Unglück, stehen im Dienste des Familiensystems.
Wirtschaftsmatur Bäuerinnenschule, integrales Lehrpatent, seit 2000 im heilpädagogischen Bereich vielseitig tätig. Ausbildung systemische Aufstellungen (Zentrum für systemische Lösungen, Heinz Schmid), in körperbasierter, integrativer Traumalösung (Johannes B. Schmidt) und in Ganzheitlicher Seelsorge (IKP Zürich) Weiterbildungen: Gewaltfreie Kommunikation (PH Bern), Pädagogische Intensivweiterbildung (PH Bern), Sensitive Wahrnehmung (Arthur Findley College, England/Bruno Koch, Schweiz), Das Zurückschrecken vor der Kraft (Johannes B. Schmidt), Die Nähe zu mir Selbst, die Nähe zwischen Uns (Johannes B. Schmidt), Dissoziation II (Johannes B. Schmidt). Erfahrung in Kursleitung, systemischen Aufstellungen in Kombination mit körperbasierter Traumalösung (auch in Einzelsitzungen), Wahrnehmungsschulung und Coaching. Seit 2015 eigene Praxis in Bern.
Der Kientalerhof ist seit über 30 Jahren führend in der Aus- und Fortbildung von Körper- und KomplementärtherapeutInnen. Wir bieten professionelle und persönlichkeitsbildende Lehrgänge in Shiatsu, Craniosacral Therapie, Trager Therapie, Esalen Massage, Ayurveda Massage, Tibetan Cranial Therapie, Colon Hydro Therapie, Lymphdrainage, Geistiges Heilen, Systemische Aufstellungen an. Obwohl nur 1 Stunde von Bern und 2 Stunden von Basel oder Zürich entfernt, liegt der Kientalerhof in der ruhigen und kraftvollen Bergwelt des Berner Oberlands. Weg vom Alltag, in den schönen Zimmern des Seminarhauses und bekocht von unserer feinen Naturküche entsteht eine Lernatmosphäre, die nicht nur verstandesmässige Konzentration, sondern auch Offenheit, Verkörperung von Werten und Bereitschaft zur Wandlung fördert. In allen Jahreszeiten erzählt die Natur im Kiental vom Geheimnis des Lebens, von Gesundheit, Rhythmus und Verbundenheit.