Für alle, die dieses Jahr noch einsteigen wollen:
Einführungstag Trauma, Leben, Wachstum: 15. Oktober 2020
Traumatisierte Patienten sind sehr häufig grundlegend desorientiert, instabil und innerlich hoch aktiviert. Sie haben oft den Kontakt zu ihren Gefühlen und Körperempfindungen teilweise oder sogar ganz verloren, sind „nicht im Körper“, sondern dissoziiert. Deshalb brauchen Traumatisierte vor jeder Aufarbeitung ihres Traumas eine Wiederverankerung in ihrem Körper und in ihren Emotionen, sie müssen wieder ins Hier und Jetzt kommen und präsent werden. Grundlegende Techniken der Integrativen Körperpsychotherapie IBP wie Grounding, Präsenz, Kontakt, Erfahrung eigener Grenzen bzw. des Eigenraums helfen, diese Fähigkeiten wieder herzustellen. Rachporn Sangkasaad, arbeitet in eigener Praxis als psychologische Psychotherapeutin und Somatic Experiencing Practitioner (SEP) in Maassluis, Niederlande. Sie ist zertifiziert in Integrative Body Psychotherapy (IBP) am IBP Institut in der Schweiz und auch Lehrbeauftragte des IBP-Instituts. Ihr Spezialgebiet ist die körperorientierte Traumatherapie mit Schwerpunkt Somatic Experiencing (Dr. P. Levine), wofür sie als Faculty Teacher viel unterwegs ist. Sie ist auch internationale Trainerin für Eye Movement Integration (Dr. D. Beaulieau), Resource Therapy (Prof. G. Emmerson) und Tension & Trauma Releasing Exercises TRE (Dr. D. Berceli). Weitere Zertifizierung in EMDR, klinische Hypnose (Erickson), prä- und perinatale Traumatherapie (W. Emerson), kognitive Verhaltenstherapie. Zudem ist sie internationale Lehrsupervisorin für Egostate Therapie. Weiterbildung in der Arbeit mit dem Tuningboard (Dr. D. Sanchez) und Brain Working Recursive Therapy (BWRT). Die Fortbildung ist in vier Module eingeteilt und folgt im Aufbau dem schrittweisen Vorgehen dieser Art der Bearbeitung und Verarbeitung von Traumatisierungen. Die Inhalte der einzelnen Kurse bauen auf dem Wissen und dem erlernten Können der vorangehenden Kurse auf. Der Basiskurs dient auch als Einführungskurs, zur Entscheidungsfindung hinsichtlich einer Teilnahme am gesamten Fortbildungsprogramm. Die drei Aufbauseminare sind als Gesamtes und in der vorgesehenen Reihenfolge zu besuchen. Der Basiskurs kann einzeln gebucht werden. Er ist jedoch Voraussetzung für die Aufbaukurse. Diese müssen in der Reihenfolge 1-4 besucht werden. Nebst verschiedenen Konzepten und Theorien werden Körperinterventionen vermittelt, die auch für TherapeutInnen anwendbar sind, die keinen körpertherapeutischen Hintergrund besitzen. Der Kurs soll spielerisches Lernen ermöglichen und wird über Selbsterfahrung verankert. Die Teilnehmenden lernen therapeutische Tools und üben ihre Anwendung für die eigene Tätigkeit. Traumatisierte Menschen sind oft instabil, hoch aktiviert und haben den Kontakt zu ihren Gefühlen und Körperempfindungen teilweise oder sogar ganz verloren. Sie sind „nicht im Körper“, sondern dissoziiert. Wenn diese Menschen Hilfe suchen, sind sie unsicher und desorientiert. Orientierung ist damit das erste Prinzip, um Sicherheit zu vermitteln. Dabei hilft uns das Konzept der Neurozeption. Deshalb brauchen Traumatisierte vor jeder Traumaaufarbeitung zuerst ein Gefühl von Sicherheit und Orientierung. Danach eine Wiederverankerung in ihrem Körper und in ihren Emotionen. Sie müssen wieder ins Hier und Jetzt kommen, sich besser regulieren können und präsent werden. Die Theorie dieses Kurses fokussiert auf das Verständnis des zentralen und des autonomen Nervensystems und ihre grundlegende Störung im Falle von Traumatisierung. Wir werden uns mit Techniken aus verschiedenen traumaorientierten Ansätzen beschäftigen: In erster Linie soll der Blickwinkel für Somatic Experiencing (SE) nach Dr. Peter Levine geschärft werden. SE ist die Basis für jede fundierte therapeutische Traumaarbeit. Weitere Techniken wie Integrative Körperpsychotherapie IBP, Tension & Trauma Releasing Exercises (TRE), Resource Therapy, klinische Hypnotherapie und Impact Therapy werden im unterschiedlichen Ausmass zum Zuge kommen. Kursinhalte Basis Bemerkung: Dieser Lehrgang ersetzt kein Intro in Somatic Experiencing. Zugang zum Trauma und den inneren Heilungskräften finden Durch den Basiskurs haben wir schon teilweise Ressourcen aufgebaut und aktiviert. In diesem Kurs werden die Inhalte des Basiskurses erweitert. Dadurch kann jetzt der Zugang zur Bearbeitung einer stressvollen oder traumatischen Erfahrung ermöglicht werden. Es werden verschiedene Traumakategorien unterschieden und verschiedene Dissoziationsstops vermittelt. Eine weitere wichtige Ebene ist die somatische Resonanz des Therapeuten und seine eigene Selbstregulation. Je besser der Therapeut resoniert und sein Nervensystem eigenständig regulieren kann, desto grösser ist der Spielraum in der therapeutischen Beziehung. Damit kann die angeborene Tendenz zur Ordnung im Organismus des Klienten angeregt werden. Diese Co-Regulation wird in diesem Kurs Aufmerksamkeit bekommen. Aus SE Perspektive ist ein traumatisierter Mensch von einem Ereignis überfordert worden, in dem etwas zu schnell, zu viel und zu heftig für den Organismus stattfand, so dass er nicht adäquat reagieren konnte. Die meisten verlieren dabei die Verbindung zum eigenen Rhythmus & Pulsation. Die TRE Übungen helfen, den eigenen Rhythmus & die eigenen Pulsation anzuregen. Kursinhalte Aufbau 1 Traumabearbeitung: Die Vollendung der Fluchterfahrung Erfahrungen, die traumatisierend wirken, können vom Organismus nicht vollständig verarbeitet werden und bleiben damit unintegriert. Insbesondere hatte der Organismus zum Zeitpunkt der Traumatisierung nicht die Gelegenheit, die biologisch angelegten Reaktionen zu Flucht und/oder Verteidigung/ Kampf erfolgreich ablaufen zu lassen. In diesem Kurs werden wir uns mit den verhinderten Fluchtimpulsen beschäftigen. Kursinhalte Aufbau 2 Traumabearbeitung: Die Vollendung der Verteidigungsreaktionen Nach der erfolgreichen Vollendung einer Fluchterfahrung geht es im diesem Kurs der Fortbildungsreihe um die Vollendung von Verteidigungsreaktionen und Selbstermächtigung. Diese ist den meisten Menschen erfahrungsgemäss weniger leicht zugänglich. In diesem Kurs werden wir uns mit den verhinderten Verteidiungsimpulsen beschäftigen. Kursinhalte Aufbau 3 Arbeit mit Entwicklungstrauma und Einführung in Resource Therapie (RT) und Egostate Therapie Der Kurs kann als Einführungskurs in Resource Therapie International nach Prof. Dr. G. Emmerson angerechnet werden. In diesem Kurs steht die Arbeit mit Emotionen und schwierigen Persönlichkeitsanteilen im Zentrum. Unsere Persönlichkeitsanteile haben sich zumeist bis zum Alter von 13 Jahren entwickelt. Entwicklungstrauma bildet sich in dieser Zeit aus bei Beziehungsverlust oder Abweisung. Wir werden uns mit diesem spezifischen Entstehen von Entwicklungstrauma beschäftigen. RT (Recource Therapie) ist ein Therapiekonzept, das davon ausgeht, dass unsere Persönlichkeit aus Teilen besteht. Unsere Teile sind zugleich wertvolle Ressourcen, die uns zu dem machen, wer und was wir sind. Dieses Verstehen ermöglicht es uns, sanfter und geduldiger mit dem eigenen Selbst und konfliktbeladenen Klienten in Beziehung zu sein. Kursinhalte Aufbau 4 Diese Weiterbildung richtet sich an körpertherapeutisch, psychotherapeutisch und komplementärtherapeutische Grundberufe. 18 Std. Weiterbildung pro Kurs, insgesamt 90 Stunden Fortbildung, EMR/ASCA konform. Die Aufbauseminare sind als Ganzes und in der vorgesehenen Reihenfolge zu besuchen. Daten Lehrgang 2020: Kurszeiten Fr 13.30 – 18.30 Uhr / 20.00 – 21.30 Uhr Kurskosten Pro Modul: CHF 630.00 / Frühbucherpreis CHF 565.00 (bis 60 Tage vor Kursbeginn) Der Basiskurs kann als Einführung unverbindlich besucht werden. Danach verpflichtet sich der Teilnehmer, die Teilnehmerin für die weiteren 4 Stufen (Aufbaustufen 1-4). Die einzelnen Module werden aber einzeln gebucht und bezahlt.
16.-18. Oktober 2020 Aufbau 1
04.-06. Dezember 2020 Aufbau 2
Sa 09.00 – 12.30 Uhr / 14.00 – 18.30 Uhr
So 09.00 – 13.00 Uhr
Der Kientalerhof ist seit über 30 Jahren führend in der Aus- und Fortbildung von Körper- und KomplementärtherapeutInnen. Wir bieten professionelle und persönlichkeitsbildende Lehrgänge in Shiatsu, Craniosacral Therapie, Trager Therapie, Esalen Massage, Ayurveda Massage, Tibetan Cranial Therapie, Colon Hydro Therapie, Lymphdrainage, Geistiges Heilen, Systemische Aufstellungen an. Obwohl nur 1 Stunde von Bern und 2 Stunden von Basel oder Zürich entfernt, liegt der Kientalerhof in der ruhigen und kraftvollen Bergwelt des Berner Oberlands. Weg vom Alltag, in den schönen Zimmern des Seminarhauses und bekocht von unserer feinen Naturküche entsteht eine Lernatmosphäre, die nicht nur verstandesmässige Konzentration, sondern auch Offenheit, Verkörperung von Werten und Bereitschaft zur Wandlung fördert. In allen Jahreszeiten erzählt die Natur im Kiental vom Geheimnis des Lebens, von Gesundheit, Rhythmus und Verbundenheit.